So 03.07.22
19.00 Uhr

Forum am Schlosspark
Ludwigsburg

 

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György Ligeti
Konzert für Violoncello und Orchester

Joseph Haydn
Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1

Johannes Brahms
Streichersinfonie F-Dur op. 88
(Bearbeitung des Streichquintetts Nr. 1 durch Georg Oyen)

 

Julian Steckel Violoncello
Case Scaglione Leitung
Württembergisches Kammerorchester Heilbronn

 

FOKUS CELLO

Warum auch immer – die Größen der Wiener Klassik haben das Cello als Soloinstrument weitestgehend ignoriert. Weder Mozart noch Beethoven schrieben Cellokonzerte, nur Joseph Haydn machte eine Ausnahme. Doch erst 1961 fand man drei bis dato verschollene Werke, heute zählen sie zum Cellisten-Standardrepertoire. Fünf Jahre nach der Haydn-Wiederentdeckung komponierte György Ligeti sein Konzert für Violoncello und Orchester. Grenzerfahrung durch Klangextreme, so könnte man seine kompositorische Intension bezeichnen. Exemplarisch belegt dies gleich der Einstieg, bei dem Ligeti dem Solocello ein 8-faches piano vorschreibt. Nicht Grenzerfahrung, dafür Ergebnis einer langen Suche - so könnte man das Streichquintett op. 88 von Johannes Brahms bezeichnen. Mit diesem Quintett erweist Brahms mehr als sonst wo in seiner Kammermusik den Barockmeistern seine Rererenz: Schon die dreisätzige Grundkonzeption mit einer Schlussfuge und einem von scherzoartigen Passagen durchwirkten, langsamen Mittelsatz weisen eher auf Albinonis Sonatae a cinque denn auf Grundmuster klassischer Sinfonik hin. Selbst das unvermeidliche B-A-C-H-Motiv darf zum Höhepunkt des Werks nicht fehlen! Gekleidet ist diese barocke Grundstruktur in das für Brahms so typische polyrhythmische und -metrische Gewebe, koloriert mit Wienerischer Sentimentalität und griffiger spätromantischer Harmonik. Auch das Klangspektrum ist stark an den Mittelstimmen orientiert, das die Adaption für Streichorchester (mit 11 Violinen und 4 Bratschen) ziemlich erschwert. Um dies dennoch möglich zu machen, hat Georg Oyen die Stimmenstruktur komplett neu organisiert und für seine Adaption dieses Werkes für Kammerorchester - die erste überhaupt! - die 2. Violine sowie Violoncelli mehr ins Bratschenregister verlagert.

 

Julian Steckel

Musik entsteht aus einer Erfüllung. Das Publikum spürt, ob auf der Bühne jemand empfindet, was er ausdrückt, oder imitiert, was er glaubt, empfinden zu müssen. Julian Steckel spielt wie jemand, der etwas Lebendiges zu teilen hat. Nach dem Gewinn des ARD Musikwettbewerbs 2010 ging Julian Steckels Solokarriere los. Seitdem trat er mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Orchestre de Paris und den Sankt Petersburger Philharmonikern auf. Er arbeitete unter anderem mit den Dirigenten Christoph Eschenbach, Sir Roger Norrington, Valery Gergiev, Lahav Shani, Christian Zacharias und Michael Sanderling. Sein Spiel ist von einer Mühelosigkeit, die keine technischen Grenzen zu kennen scheint. Eine energische Kraft, die aus wenig Aufwand entsteht. Etwas, was viele suchen und nur wenige finden. In der vergangenen Saison ist Julian Steckel u.a. mit der Badischen Staatskapelle, den Dortmunder Philharmonikern, Philharmonischen Orchester Cottbus und dem ersten Cellokonzert von Camille Saint-Saëns, Sinfonieorchester Münster sowie Belgrade Philharmonic Orchestra aufgreten. In der kommenden Saison kann man ihn u.a. mit dem Residentie Orchester, der Jenaer Philharmonie, Philharmonisches Orchester Heidelberg und dem Orquesta Filarmónica de Málaga erleben. Daneben bleibt Kammermusik für ihn Inspirationsquelle und kommunikativer Nährboden: Geplant sind Konzerte mit langjährigen Partnern wie Tobias Feldmann und Lise Berthaud sowie Konzerte im Trio mit Sharon Kam und Enrico Pace.

 

 

 

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