Gastspiel in Brünn – Noah Bendix-Balgley

So 03.10.21, 19.00 Uhr

Philharmonie
Brünn

 

 

Strawinsky
Konzert für Kammerorchester Es-Dur „Dumbarton Oaks“

Prokofjew
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 g-Moll, op. 63

Schnittke
Concerto grosso Nr. 3 für zwei Violinen und Kammerorchester

Prokofjew
Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 „Symphonie Classique“

 

Noah Bendix-Balgley Violine
Zohar Lerner Violine
Benjamin Reiners Leitung
Württembergisches Kammerorchester Heilbronn

 

Neue Einfachheit

Klarheit und Einfachheit waren nach dem Ersten Weltkrieg prägende Schlagworte der Kunst- und Musikszene. Statt mit immer Neuem nach vorne zu preschen, besannen sich Künstler*innen auf die alten Meister aus Barock und Klassik – die Geburtsstunde des Neoklassizismus. Sergej Prokofjews »Symphonie Classique« verweist bereits mit ihrem Namen auf diese rückblickende Perspektive. Kreativ berauscht von dem Aufbruchsgeist der russischen Revolution entstand eine rasante und gewitzte Sinfonie, die Tänze und vergessene Formen mit spielerischer Eleganz verarbeitet und den Geist der Partituren Haydns und Mozarts atmet. 1935 wandte sich Prokofjew, jetzt mit einem gereiften Erfahrungsschatz, abermals dem Neoklassizismus zu: Sein zweites Violinkonzert hat Prokofjew als Beispiel einer »neuen Einfachheit« bezeichnet. Einfach ist dabei vor allem die formale Anlage, die technischen Anforderungen des Soloparts hingegen sind höchst anspruchsvoll. Prokofjews Landsmann Igor Strawinsky gilt als der wohl führende Protagonist des Neoklassizismus. Sein Orchesterkonzert »Dumbarton Oaks« hat Strawinsky als »kleines Konzert im Stil der Brandenburgischen Konzerte« beschrieben. Das Vorbild eines barocken Concerto grosso hat auch Alfred Schnittke inspiriert. Er komponierte zwischen 1977 und 1993 gleich sechs dieser Art. Hierbei verbindet er in ganz persönlicher Manier barocke und zeitgenössische Elemente.

Noah Bendix-Balgley

Noah Bendix-Balgley, seit 2014 einer der drei 1. Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, fasziniert mit seinen Auftritten das Publikum weltweit. Seit er beim Queen Elisabeth Wettbewerb in Brüssel und weiteren internationalen Wettbewerben mit Preisen ausgezeichnet worden ist, ist er als Solist mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Orchestre National de Belgique, der Auckland Philharmonia und der Nagoya Philharmonic aufgetreten. Von 2011 bis 2015 war Noah Bendix-Balgley Konzertmeister des Pittsburgh Symphony Orchestra. 2016 spielte er als Solist mit diesem Orchester die Uraufführung seines eigenen Klezmer-Violinkonzertes „Fidl-Fantazye“.

Noah Bendix-Balgley ist leidenschaftlicher und erfahrener Kammermusiker. Derzeit ist er Mitglied des genreübergreifenden Septettes Philharmonix. Regelmäßig tritt er bei Musikfestivals auf, darunter das Aspen Festival, die Seattle Chamber Music Society, das Sarasota Festival, das Chamber Fest Cleveland, das Zermatt Festival und das Le Pont Festival in Japan.

Noah Bendix-Balgley wurde in Asheville, North Carolina (USA), geboren und begann im Alter von vier Jahren mit dem Violinspiel. Mit neun Jahren spielte er für Yehudi Menuhin in der Schweiz. Er absolvierte sein Studium an der Indiana University Jacobs School of Music und an der Hochschule für Musik und Theater München. In seiner Freizeit spielt er gerne Klezmer-Musik: Er stand mit weltbekannten Klezmer-Ensembles wie Brave Old World auf der Bühne. Noah Bendix-Balgley spielt auf einer Geige von Carlo Bergonzi von 1732.

Zohar Lerner

Zohar Lerner ist seit Oktober 2009 Konzertmeister des WKO. Er studierte an der Buchmann-Mehta School of Music in Tel Aviv. Zu seinen Lehrern gehörten David Chan, Haim Taub, Irena Svetlova und Yair Kless. Er setzte sein Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort, wo er mit Christoph Poppen, Isabelle Faust und Stephan Picard arbeitete. Mit 17 Jahren debütierte Zohar Lerner als Solist mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta. Er trat als Solist mit Orchestern wie dem Israel Chamber Orchestra, den Tel-Aviv-Soloists, den Berliner Symphonikern und dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn auf. Mit den Berliner Philharmonikern verbindet ihn eine regelmäßige Zusammenarbeit: In den Jahren 2005-2009 spielte er hier als Gast unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Simon Rattle, Mariss Jansons, Nikolaus Harnoncourt, Semyon Bychkov, Christian Thielemann, Bernard Haitink und Daniel Barenboim. Gastkonzertmeister war Zohar Lerner beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, beim WDR Sinfonieorchester, beim hr-Sinfonieorchester, beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, bei der NDR Radiophilharmonie Hannover, beim Bern Sinfonie Orchester, beim Kammerorchester Basel, bei den Berliner Symphonikern sowie bei der Norwegischen Nationaloper Oslo. Zohar Lerner ist außerdem gern gesehener Gast der Festivals in Rolandseck, Salzburg, Luzern, Kafar Blum und beim Jerusalem International Chamber Music Festival. Er spielt eine Nicolaus Gagliano-Violine von 1754, die ihm das WKO zur Verfügung stellt.

 

 

 

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