9. Heilbronner Konzert - POLITIK, PATEN & POETEN

Mi 18.05.22, 19.30 Uhr

Harmonie Heilbronn
Theodor-Heuss-Saal

18.45 Konzerteinführung

 

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Hans Werner Henze
Fantasia für Streicher

Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64

Paul Hindemith
Fünf Stücke für Streichorchester op. 44,4

Robert Schumann
Ouvertüre, Scherzo und Finale op. 52

 

Emmanuel Tjeknavorian Violine
Case Scaglione Leitung
Württembergisches Kammerorchester Heilbronn

 

Komponist*innen verbinden mit ihrem Schaffen nicht selten eine außermusikalische Intention. Bei Hans Werner Henze war es die Politik. Ihm ging es um die großen humanitären Fragen seiner Zeit. Die »Fantasia für Streicher« schrieb er als Musik zum Film »Der junge Törless«, der von einem Internatsskandal zur Zeit des Kaiserreichs handelt. Paul Hindemith galt in seiner frühen Schaffensperiode als »Bürgerschreck«, der es liebte, das traditionell-konservative Konzertpublikum zu provozieren. Felix Mendelssohn Bartholdy, Komponist, Kapellmeister in Leipzig und Wiederentdecker des zwischenzeitlich vergessenen J.S. Bach, gehört zu den prägendsten Figuren der Romantik. Für sein Violinkonzert, eines der beliebtesten und wirkungsvollsten Stücke der Gattung, stand hingegen ein Mann Pate, den wir heute eher in die zweite Reihe einordnen: Louis Spohr. Zu Lebzeiten freilich war er neben Paganini der bedeutendste Geigen-Virtuose seiner Zeit. Künstlerische Rangfolgen spielten auch bei Robert Schumann eine Rolle. Dass die Musik an erster Stelle stehen sollte, war zunächst nicht ausgemacht. So beschäftigte er sich neben dem Komponieren auch intensiv mit dem Verfassen von Gedichten, Prosawerken und Dramen. Der sich selbst als Tondichter verstehende Schumann hat sein Opus 52 ursprünglich als Sinfonietta betitelt – was den Kern trifft: Das Werk ist eine komprimierte Sinfonie ohne langsamen Satz.

 

Emmanuel Tjeknavorian

Gefeiert als „Ein Ausnahmetalent“ (Der Tagesspiegel), hat sich der Geiger und Dirigent Emmanuel Tjeknavorian innerhalb kürzester Zeit zu einem der gefragtesten Musiker seiner Generation entwickelt. In der vergangenen Saison debütierte er u.a. beim London Philharmonic Orchestra, Philharmonia Orchestra und der Accademia Nazionale di Santa Cecilia sowie als Dirigent beim Wiener Kammerorchester. Als jüngster „Artist in Residence” in der Geschichte des Wiener Musikvereins gestaltete er zudem einen eigenen Zyklus in diesem traditionsreichen Haus. Zu den Höhepunkten der laufenden Spielzeit gehören Dirigate des Tonkünstler-Orchesters, des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn, der Camerata Ducale Vercelli, der Grazer Philharmoniker sowie der Münchner Symphoniker. Seit September 2017 moderiert er monatlich eine eigene Radio-Show „Der Klassik-Tjek“ auf Radio Klassik Stephansdom. Im Mai 2021 erschien mit dem Tonkünstler-Orchester seine erste CD-Einspielung als Dirigent, welche neben der Scheherazade von Rimski-Korsakow Werke von Glinka und Borodin beinhaltet. Emmanuel Tjeknavorian wurde 1995 in Wien in eine Musikerfamilie geboren, erhielt ab dem Alter von fünf Jahren Geigenunterricht und trat als Siebenjähriger das erste Mal öffentlich mit Orchester auf. Ab 2014 begann er bei seinem Vater, Loris Tjeknavorian, Dirigierunterricht zu nehmen und besuchte Meisterkurse für junge Dirigenten in England und Italien.

 

 

 

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