Mi 22.06.22, 19.30 Uhr

Harmonie Heilbronn
Theodor-Heuss-Saal

18.45 Konzerteinführung

 

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György Ligeti
Konzert für Violoncello und Orchester

Joseph Haydn
Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1

Johannes Brahms
Streichersinfonie F-Dur op. 88
(Bearbeitung des Streichquintetts Nr. 1 durch Georg Oyen)

 

Alisa Weilerstein Violoncello
Case Scaglione Leitung
Württembergisches Kammerorchester Heilbronn

 

 

Warum auch immer – die Größen der Wiener Klassik haben das Cello als Soloinstrument weitestgehend ignoriert. Weder Mozart noch Beethoven schrieben Cellokonzerte, nur Joseph Haydn machte eine Ausnahme. Doch erst 1961 fand man drei bis dato verschollene Werke, heute zählen sie zum Cellisten-Standardrepertoire. Fünf Jahre nach der Haydn-Wiederentdeckung komponierte György Ligeti sein Konzert für Violoncello und Orchester. Grenzerfahrung durch Klangextreme, so könnte man seine kompositorische Intension bezeichnen. Exemplarisch belegt dies gleich der Einstieg, bei dem Ligeti dem Solocello ein 8-faches piano vorschreibt. Nicht Grenzerfahrung, dafür Ergebnis einer langen Suche - so könnte man das Streichquintett op. 88 von Johannes Brahms bezeichnen. Mit diesem Quintett erweist Brahms mehr als sonst wo in seiner Kammermusik den Barockmeistern seine Rererenz: Schon die dreisätzige Grundkonzeption mit einer Schlussfuge und einem von scherzoartigen Passagen durchwirkten, langsamen Mittelsatz weisen eher auf Albinonis Sonatae a cinque denn auf Grundmuster klassischer Sinfonik hin. Selbst das unvermeidliche B-A-C-H-Motiv darf zum Höhepunkt des Werks nicht fehlen! Gekleidet ist diese barocke Grundstruktur in das für Brahms so typische polyrhythmische und -metrische Gewebe, koloriert mit Wienerischer Sentimentalität und griffiger spätromantischer Harmonik. Auch das Klangspektrum ist stark an den Mittelstimmen orientiert, das die Adaption für Streichorchester (mit 11 Violinen und 4 Bratschen) ziemlich erschwert. Um dies dennoch möglich zu machen, hat Georg Oyen die Stimmenstruktur komplett neu organisiert und für seine Adaption dieses Werkes für Kammerorchester - die erste überhaupt! - die 2. Violine sowie Violoncelli mehr ins Bratschenregister verlagert.

Alisa Weilerstein

„Weilerstein ist eine junge Cellistin, deren von Emotionen widerhallende Darbietungen sowohl historischer als auch zeitgenössischer Musik ihr internationale Anerkennung einbrachten, eine vollendete Interpretin, die technische Präzision mit leidenschaftlicher Musikalität verbindet.” So urteilte die MacArthur Foundation, als sie der amerikanischen Cellistin Alisa Weilerstein 2011 eine MacArthur Fellowship verlieh. In den letzten Jahren spielte Weilerstein die Cellokonzerte von Edward Elgar und Elliott Carter mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin ein. Die CD wurde von BBC Music zur “Recording of the Year 2013” (Einspielung des Jahres 2013) ernannt, und die Cellistin zierte das Titelblatt der Ausgabe von Mai 2014. Zu den Meilensteinen in Weilersteins Karriere gehören eine emotional aufgewühlte Wiedergabe des Elgar-Konzerts mit den Berliner Philharmonikern und Barenboim in Oxford, England, und ein Auftritt im Weißen Haus für Barack und Michelle Obama. Als eifrige Vorkämpferin zeitgenössischer Musik hat sie bei mehreren Projekten von Osvaldo Golijov und Matthias Pintscher mitgewirkt und Werke von Lera Auerbach und Joseph Hallman uraufgeführt. Weilerstein, zu deren Auszeichnungen der Martin E. Segal Prize des New Yorker Lincoln Centers (2008) und der Leonard Bernstein Award (2006) gehören, ist Absolventin des Cleveland Institute of Music und der Columbia University in New York.

 

 

 

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