5. Ulmer Konzert - TRANSFORMATION

Do 22.04.21 19.30 Uhr

Kornhaus Ulm

50 / 41 / 28 / 14 €
 

Johann Sebastian Bach / Anton Webern
Ricercare a 6

György Ligeti
Konzert für Violine und Orchester

Johann Sebastian Bach
Konzert für zwei Violinen, Streicher und B.c. d-Moll BWV 1043
-
Orchestersuite (Ouvertüre) Nr. 1 C-Dur BWV 1066

 

Leila Josefowicz Violine
Zohar Lerner & Konstanze Felber-Faur Violine (BWV 1043)
Case Scaglione Leitung

 

 

Die Transformation von musikalischem Material verbindet die Werke dieses Konzertprogramms. Anton Webern interpretiert in seiner Orchestrierung des Ricercare aus Bachs „Musikalischem Opfer“ die Musik aus seinem Blickwinkel, in- dem er seine eigene Kompositionstechnik auf dessen Werk überträgt. Übrigens: Bachs ursprüngliches Ricercare stand vor 60 Jahren auf dem Programm des ersten WKOKonzertes. Die Bandbreite der Ideen und Anregungen, die der ungarische Komponist György Ligeti in seinem Violinkonzert verarbeitet hat, ist enorm. Auf der Suche nach neuartigen Intonationssystemen stieß er auf die Traditionen außereuropäischer Musikkulturen, vor allem aus dem afrikanischen, asiatischen, indischen und nordpazifischen Raum. Erstes kompositorisches Resultat dieser Zuwendung zu neuen harmonischen Systemen war Anfang der 90er Jahre sein Violinkonzert. Auch der Großmeister des Barock, Johann Sebastian Bach, „angelte“, wie es der Hamburger Musikgelehrte Johann Mattheson empfahl, in französischen und italienischen Gewässern und „fischte“ das Beste heraus. Der so entstandene „vermischte Geschmack“, der für die deutsche Musik des frühen 18. Jahrhunderts charakteristisch ist, manifestiert sich im Konzert für zwei Violinen und der Orchestersuite aufs Vortrefflichste.

Leila Josefowicz

Leila Josefowicz' leidenschaftliches Eintreten für zeitgenössische Violinliteratur spiegelt sich in ihren vielfältigen Programmen und ihrer Begeisterung für neue Werke wider. Für ihre herausragenden musikalischen Leistungen gewann sie 2018 den Avery Fisher-Preis und erhielt bereits 2008 ein renommiertes MacArthur-Stipendium, wie prominente Wissenschaftler, Schriftsteller und Musiker, die einzigartige Beiträge zum zeitgenössischen Leben leisteten. Führende Komponisten wählen Josefowicz häufig als favorisierte Interpretin ihrer Werke aus. Sie arbeitete unter anderem mit Oliver Knussen, Esa-Pekka Salonen, Steven Mackey, Matthias Pintscher und Luca Francesconi zusammen. Zu Ihren jüngsten Höhepunkten zählen die Saisoneröffnung des London Symphony Orchestra mit Sir Simon Rattle, ihre Rückkehr zur San Francisco Symphony mit Esa-Pekka Salonen, bei der sie sein Violinkonzert spielte sowie Engagements mit den Berliner Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Washington National Symphony Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich und Symphonieorchester von Boston und Finnish Radio. Josefowicz hat zahlreiche Aufnahmen veröffentlicht, insbesondere für die Deutsche Grammophon, Philips / Universal und Warner Classics, und wurde in der gefeierten iPad-App „The Orchestra“ von Touch Press vorgestellt. Auf ihrer neuesten 2019 veröffentlichten Aufnahme, zeigt sie Bernd Alois Zimmermanns Violinkonzert mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra unter der Leitung von Hannu Lintu.

Konstanze Felber-Faur

Konstanze Felber-Faur wurde 1979 in Starnberg geboren. Ihren ersten Violinunterricht erhielt sie im Alter von sieben Jahren. Bereits zwei Jahre vor ihrem Abitur wurde sie als Jungstudentin an die Hochschule für Musik und Theater München als Schülerin von Prof. G. Schneider aufgenommen. Ihr weiteres Studium bei Prof. J. Epstein an der Hochschule für Musik und Theater Saarbrücken schloß sie 2007 mit Auszeichnung ab. Sie nahm an verschiedenen Meisterkursen teil, so z.B. am Aspen Music Festival sowie an der Sommerakademie Salzburg und vervollkommnete ihre Studien bei so namhaften Lehrern wie Kurt Sassmannshaus, Lewis Kaplan, Aaron Rosand, Ulf Hoelscher und vielen mehr. Sie war Stipendiatin der bayerischen Kulturfonds (1999), war im Rahmen eines Stipendiums des Richard Wagner Verbandes 2003 zu Gast bei den Bayreuther Festspielen und erhielt eine Instrumentenleihgabe der Mannheimer Versicherungs A.G. Für ihre kammermusikalischen Aktivitäten konnte sie im Sommer 2003 beim internationalen Kammermusikwettbewerb "Città di Minerbio" bei Bologna, Italien, den ersten Preis erringen. Ferner ist Konstanze Felber-Faur Gründungsmitglied des Trios Déjà vu (ursprünglich Enigma Trio). Ihre erste Orchester-Erfahrung sammelte Konstanze Felber-Faur als jüngste Praktikantin bei den Stuttgarter Philharmonikern (1999). 2001 wurde sie in die Akademie des RSO Saarbrücken aufgenommen und ist seit 2000 festes Mitglied im Kammerorchester "KlangVerwaltung" in München. Seit 2004 ist Konstanze Felber-Faur Stimmführerin der zweiten Geigen beim Württembergischen Kammerorchester Heilbronn. Zu ihrer Orchestertätigkeit beim WKO Heilbronn wird Konstanze Felber-Faur regelmäßig als Stimmführerin von verschiedenen Orchestern wie dem Bayerischen Staatsorchester, dem Münchner Rundfunk-Orchester sowie dem RSO Stuttgart verpflichtet.

Zohar Lerner

Zohar Lerner ist seit Oktober 2009 Konzertmeister des WKO. Er studierte an der Buchmann-Mehta School of Music in Tel Aviv. Zu seinen Lehrern gehörten David Chan, Haim Taub, Irena Svetlova und Yair Kless. Er setzte sein Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort, wo er mit Christoph Poppen, Isabelle Faust und Stephan Picard arbeitete. Mit 17 Jahren debütierte Zohar Lerner als Solist mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta. Er trat als Solist mit Orchestern wie dem Israel Chamber Orchestra, den Tel-Aviv-Soloists, den Berliner Symphonikern und dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn auf. Mit den Berliner Philharmonikern verbindet ihn eine regelmäßige Zusammenarbeit: In den Jahren 2005-2009 spielte er hier als Gast unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Simon Rattle, Mariss Jansons, Nikolaus Harnoncourt, Semyon Bychkov, Christian Thielemann, Bernard Haitink und Daniel Barenboim. Gastkonzertmeister war Zohar Lerner beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, beim WDR Sinfonieorchester, beim hr-Sinfonieorchester, beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, bei der NDR Radiophilharmonie Hannover, beim Bern Sinfonie Orchester, beim Kammerorchester Basel, bei den Berliner Symphonikern sowie bei der Norwegischen Nationaloper Oslo. Zohar Lerner ist außerdem gern gesehener Gast der Festivals in Rolandseck, Salzburg, Luzern, Kafar Blum und beim Jerusalem International Chamber Music Festival. Er spielt eine Nicolaus Gagliano-Violine von 1754, die ihm das WKO zur Verfügung stellt.

 

 

 

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