Kammermusik: »Hexenritte«

„Fagotto“ heißt im Italienischen „Reisigbündel“, und der Bass unter den Doppelrohrblatt-Instrumenten erhielt diesen Namen wohl der Form seiner nebeneinander gesteckten Röhren wegen. Dass man hiermit nicht nur Basstöne fabrizieren, sondern gleichsam auf dem Reisigbündel wahre Hexenritte vollführen kann, beweist einmal mehr der Gast des März-Konzerts Ulrich Hermann, Ex-Solofagottist der Staatsoper Stuttgart, Professor an der MH Köln und dem WKO seit langem spielenderweise verbunden. Das Programm stellt klassische Solowerke für Fagott und Streicher gleich besetzter Kammermusik des 20. Jahrhunderts gegenüber, wobei der unterhaltsame bis skurrile Tonfall des Blasinstruments über die Jahrhunderte erhalten blieb. Den beiden Fagottquartetten der Beethoven-Zeitgenossen François Devienne und Georg Abraham Schneider folgen die witzige Suite des Engländers Gordon Jacob, das selbsterklärende Divertissement von Jean Françaix, sowie das Werk „Meeelaan“ des amerikanischen Jazz-Trompeters Wynton Marsalis, in welchem der Komponist die gesamte Palette von Jazz,- Tango- und Bebop-Elementen auf ein klassisches Ensemble projiziert.

Ulrich Hermann, Fagott
Stefan Schubert, Violine
Moritz von Bülow, Violine
Sebastian Wohlfarth, Viola
Georg Oyen, Violoncello
Gayoung Lee, Kontrabass

Francois Devienne
Fagottquartett g-moll op. 73,3

Wynton Marsalis
Meeelaan

Georg Abraham Schneider
Quartett op. 43

Gordon Jacob
Suite

Jean Francaix
Divertissement

Di 18.03.2025, 19.00 Uhr
Unter der Pyramide, Kreissparkasse Heilbronn

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