Spielerische Verrücktheit
Risto Joost, einst Chorknabe, später profilierter Chorleiter und mittlerweile international gefragter Opern- und Konzertdirigent, bringt für seinen Einstand als WKO-Chefdirigent neben einem Werk seines estnischen Landsmannes Jan Rääts einen der spannendsten Pianisten unserer Tage mit: Lukáš Vondráček. Seit dem Gewinn des Brüsseler Königin-Elisabeth-Wettbewerbs 2016 Gast auf allen wichtigen Podien, wird der Tscheche für seine besondere Mischung aus Technik und Ausdruck gefeiert. »Spielerische Verrücktheit« und »jugendlicher Elan« gelten als seine interpretatorischen Markenzeichen – was sich auch über den Charakter von Schostakowitschs 2. Klavierkonzert und – in deutsch-romantischer Lesart - über Brahms‘ Serenade op. 11, Vorbote seiner vier großen Sinfonien, sagen lässt.
LUKAS VONDRACEK, Klavier
RISTO JOOST, Leitung
JAAN RÄÄTS
Konzert für Kammerorchester op. 16
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 F-Dur op. 102
JOHANNES BRAHMS
Serenade Nr. 1 D-Dur für großes Orchester op. 11
Mi 18.09.2024, 19.30 Uhr
Heilbronn, Harmonie
1. Heilbronner Konzert
18.45 Uhr Konzerteinführung
Lukáš Vondráček
In den letzten zehn Jahren hat Lukáš Vondráček die Welt bereist und mit Orchestern wie dem Philadelphia und Sydney Symphony Orchestra, dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra, den Dresdner Philharmonikern, dem hr-Sinfonieorchester, dem Philharmonia Orchestra, Oslo Philharmonic und Netherlands Philharmonic Orchestra unter Dirigenten wie Paavo Järvi, Gianandrea Noseda, Jakub Hrůša, Yannick Nézet-Séguin, Marin Alsop, Christoph Eschenbach, Pietari Inkinen, Vasily Petrenko, Anu Tali, Stéphane Denève und vielen weiteren gearbeitet. Recitals führten ihn in die Hamburger Elbphilharmonie, das Flagey in Brüssel, das Leipziger Gewandhaus, das Wiener Konzerthaus, das Concertgebouw in Amsterdam und zu renommierten Festivals wie dem Menuhin Festival Gstaad, PianoEspoo in Finnland, dem Prager Frühlingsfestival und dem Lille Piano Festival. Im Alter von vier Jahren hatte Lukáš Vondráček seinen ersten öffentlichen Auftritt. Als Fünfzehnjähriger gab er 2002 sein Debüt mit der Tschechischen Philharmonie und Vladimir Ashkenazy, dem 2003 eine große US-Tournee folgte. Seine natürliche und sichere Musikalität und seine bemerkenswerte Technik zeichnen ihn als begabten und reifen Musiker aus. Er hat durch zahlreiche internationale Auszeichnungen weltweite Anerkennung erlangt, unter anderem erste Preise bei den internationalen Klavierwettbewerben in Hilton Head und San Marino und dem Unisa International Piano Competition in Pretoria, Südafrika, sowie den Raymond E. Buck Jury Discretionary Award beim internationalen Van Cliburn Piano Competition 2009. Nach seinem Studium an der Musikakademie in Kattowitz und am Wiener Konservatorium erwarb Lukáš Vondráček ein Artist Diploma am New England Conservatory in Boston unter der Leitung von Hung-Kuan Chen, das er 2012 mit Auszeichnung abschloss.